Niederlande schlagen neue Krypto-Steuerregelungen vor, um Transparenz und Compliance zu verbessern
Während sich die Krypto-Landschaft weiterentwickelt, entstehen neue Vorschriften, um die Einhaltung der Steuervorschriften durch die Nutzer zu sichern.
Die niederländische Regierung hat neue Gesetze vorgeschlagen, die Krypto-Dienstleister wie Börsen verpflichten, Nutzerdaten zu sammeln und mit der Steuerbehörde des Landes zu teilen, und sich damit an die jüngsten Vorschriften der Europäischen Union anlehnen.
In einer Pressemitteilung vom 24. Oktober betonte das Finanzministerium, dass diese Initiative darauf abzielt, die Transparenz in Bezug auf den Besitz von Kryptowährungen zu erhöhen, was zur Bekämpfung von Steuerhinterziehung und -vermeidung beitragen könnte. Das Ministerium stellte klar, dass diese Maßnahmen die derzeitigen Verpflichtungen für Krypto-Besitzer nicht ändern würden; Einzelpersonen sind bereits verpflichtet, ihre Kryptowährungsbestände in den Steuererklärungen anzugeben, die beim Belastingdienst, dem niederländischen Finanzamt, eingereicht werden.
Das Ministerium wies darauf hin, dass die Finanzmärkte in letzter Zeit erhebliche Schwankungen erlebt haben, mit dem Aufstieg des Kryptomarktes neben traditionellen Finanzinstitutionen wie Banken und Investmentfonds. Kryptowährungen werden, ähnlich wie Bankeinlagen und Investitionen, als steuerpflichtiges Kapital betrachtet. Das Ministerium wies jedoch darauf hin, dass die Steuerbehörden in der Europäischen Union derzeit keine ausreichenden Einblicke in Krypto-Bestände haben, was zu einem ungleichen Spielfeld im Finanzsektor führt.
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Folkert Idsinga, der Staatssekretär für Steuern, betonte, dass die neue Gesetzgebung darauf abzielt, die Steuerpolitik der Niederlande mit den Vorgaben der EU zu harmonisieren. Der Rat der Europäischen Union hat kürzlich die Kryptowährungs-Steuerberichterstattungsrichtlinie (DAC8) am 17. Oktober 2023 verabschiedet. In diesem Rahmen wird der Belastingdienst Daten über Einwohner anderer EU-Länder mit deren jeweiligen Steuerbehörden austauschen.
Idsinga erklärte, dass dieses Gesetz einen entscheidenden Fortschritt bei der Besteuerung von Kryptowährungen darstellt und eine bessere Zusammenarbeit zwischen den EU-Mitgliedstaaten ermöglicht. Es wird erwartet, dass der Informationsaustausch dazu beiträgt, die Steuervermeidung zu reduzieren und sicherzustellen, dass den Regierungen keine potenziellen Steuereinnahmen entgehen.
Um das Meldeverfahren zu vereinfachen, erwähnte das Ministerium auch, dass Kryptoanbieter nur in dem EU-Land Informationen melden müssen, in dem sie registriert sind. Eine Internet-Konsultation zu den vorgeschlagenen Rechtsvorschriften läuft noch bis zum 21. November. Im Anschluss an diese Konsultation plant die Regierung, den Gesetzentwurf im zweiten Quartal 2025 dem Repräsentantenhaus vorzulegen, wobei ein mögliches Umsetzungsdatum für 2026 vorgesehen ist.