Südkorea zielt mit strengeren Vorschriften auf ausländische Krypto-Börsen

Südkorea verstärkt seine Aufsicht über den Krypto-Markt. Gegen ausländische Börsen wie KuCoin und BitMEX wird derzeit ermittelt, weil sie ohne die erforderlichen Registrierungen operieren.
Die koreanische Finanzaufsichtsbehörde (FIU) hat verschiedene Krypto-Plattformen identifiziert, die Dienstleistungen für lokale Investoren anbieten, darunter Support und Marketing in koreanischer Sprache, und dabei südkoreanische Vorschriften umgehen. Daher erwägen die Behörden, den Zugang zu diesen Börsen zu sperren und noch vor Jahresende strengere Maßnahmen zu ergreifen.
Mehreren Krypto-Börsen drohen Strafen wegen Nichteinhaltung südkoreanischer Vorschriften. Die FIU intensiviert in Zusammenarbeit mit der koreanischen Kommission für Kommunikationsstandards ihre Bemühungen, potenzielle Schäden für Investoren zu bewerten und eine strengere Durchsetzung zu gewährleisten. Plattformen, die nicht als Anbieter virtueller Vermögenswerte (VASPs) gemäß dem Gesetz über spezifische Finanzinformationen registriert sind, stehen unter genauer Beobachtung. Die südkoreanischen Behörden senden eine klare Botschaft: Um im Land tätig zu sein, müssen Unternehmen die lokalen Gesetze einhalten.
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Börsen wie KuCoin, BitMEX, CoinW, Bitunix und KCEX drohen Sanktionen. Die Behörden arbeiten bereits mit den zuständigen Behörden zusammen, um gegen diese Plattformen vorzugehen. Dieses harte Durchgreifen folgt auf die Ablehnung von Bitcoin als strategische Reserve durch die Regierung aufgrund von Bedenken hinsichtlich seiner Volatilität. Gleichzeitig setzt die Bank of Korea ihre Pläne fort, ab April für drei Monate eine digitale Zentralbankwährung (CBDC) zu testen.
Neben ausländischen Plattformen stehen auch die inländischen Börsen Südkoreas unter Beobachtung. Bithumb steht nach einer Razzia im Zusammenhang mit dem Verdacht, dass sein ehemaliger CEO Gelder für private Einkäufe veruntreut hat. Das Unternehmen weist die Vorwürfe zurück und erklärt, die Gelder seien über einen Kredit zurückgezahlt worden. Unterdessen wird auch gegen Upbit ermittelt, da behauptet wird, Intermediäre hätten erhebliche Summen für die Listung bestimmter Kryptoprojekte erhalten. Die Börse fordert Transparenz in Bezug auf diese Vorwürfe.
Während Südkoreas strenge Regulierungsmaßnahmen darauf abzielen, illegale Aktivitäten im Kryptobereich einzudämmen, gibt es Bedenken, dass übermäßige Regulierung Investoren in andere, kryptofreundlichere Länder treiben könnte. Da die globale Kryptoindustrie weiter wächst, könnte Südkoreas strenge Kontrolle Investoren in Länder mit einem lockereren regulatorischen Umfeld drängen.