DOJ prüft Tokenisierungsgebühren von Visa: Zahlungssicherheit auf dem Prüfstand
Das US-Justizministerium (DOJ) untersucht die Preisgestaltungsmethoden von Visa für seine Tokenisierungs-Technologie.
Im Mittelpunkt der Untersuchung steht die Gebührenpolitik des Unternehmens in Bezug auf die firmeneigene Technologie zum Schutz der Karteninhaberdaten.
Die Untersuchung konzentriert sich auf die Praxis von Visa, Händlern zusätzliche Gebühren in Rechnung zu stellen, wenn sie die “Tokenization”-Technologie des Unternehmens nicht nutzen. Die Tokenisierung erhöht die Zahlungssicherheit, indem sensible Kartendaten durch weniger anfällige Token ersetzt werden.
Diese Fragen tauchten zwei Jahre nach der ersten kartellrechtlichen Untersuchung des DOJ gegen Visa auf. Vor kurzem hat Mastercard einen ähnlichen Fall im Zusammenhang mit Tokenization gelöst. Das Interesse des DOJ steht im Einklang mit dem Sherman Antitrust Act, der sich mit monopolistischem Verhalten befasst, was sich in den Ermittlungsforderungen widerspiegelt.
Die 2014 eingeführte Tokenisierung von Visa ersetzt die 16-stellige Kontonummer durch ein eindeutiges Token und erhöht die Sicherheit bei der Datenübertragung. Über 4 Milliarden Token wurden bereits an mehr als 13,000 Händler verteilt, darunter Netflix, Microsoft und Fitbit.
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Visa bietet Händlern aufgrund der Sicherheitsvorteile und der Rationalisierung von Zahlungen Anreize in Form niedrigerer Gebühren für die Einführung von Tokenization. Die jüngsten Gebührenanpassungen von Visa und Partnern haben das DOJ erneut auf die Tokenisierung aufmerksam gemacht. Dabei sind unterschiedliche Gebührenanpassungen für tokenisierte und nicht-tokenisierte Zahlungen zu beobachten.
So müssen Großunternehmen ab April bei herkömmlichen Visa-Kreditkartentransaktionen mit wiederkehrenden Gebühren $1.38 pro $100 an Kartenkosten zahlen.