BRICS im Fokus: Die Zukunft nach G7 gestalten
China will den BRICS-Schwellenländerblock zu einem bedeutenden Konkurrenten der G7 aufsteigen lassen, während sich die Staats- und Regierungschefs der Entwicklungsländer zur größten Erweiterung der Gruppe seit über einem Jahrzehnt treffen.
Der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa hat über 60 Staatsoberhäupter zu einem Gipfeltreffen in Johannesburg eingeladen und damit möglicherweise die BRICS (Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika) um neue Mitglieder erweitert.
Zwischen New Delhi und Peking kommt es jedoch zu Spannungen über die Erweiterung des Blocks. Die Debatte dreht sich darum, ob die BRICS weiterhin auf die Wirtschaft ausgerichtet bleiben oder sich zu einer politischen Kraft gegen den Westen entwickeln sollen.
Offiziellen Angaben zufolge sind 23 Länder an einem Beitritt zu BRICS interessiert. Während die südafrikanische Außenministerin Naledi Pandor antiwestliche Motive ablehnt, sehen westliche Länder potenzielle neue Mitglieder wie den Iran, Weißrussland und Venezuela als Verbündete Russlands und Chinas an.
Argentinien, Saudi-Arabien und Indonesien konkurrieren um die BRICS-Mitgliedschaft, während Wladimir Putin virtuell an dem Gipfel teilnehmen wird, um seine vom Internationalen Strafgerichtshof angeklagte Anwesenheit in Südafrika zu vermeiden.
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Zu Xi Jinpings seltener Auslandsreise in diesem Jahr gehört auch der Gipfel in Johannesburg. Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva befürwortet die Erweiterung der BRICS um die Nachbarländer und die Länder des Nahen Ostens.
Ein Diplomat aus Brasília betont, dass es klare Bedingungen für eine Erweiterung geben müsse, möglicherweise auch eine Mitgliedschaft in der Neuen Entwicklungsbank. Die Staats- und Regierungschefs der BRICS werden die Kriterien für neue Mitglieder festlegen.
Trotz der Unzufriedenheit mit der Dominanz des USD steht eine gemeinsame Währung nicht auf der Tagesordnung des Gipfels. Der Schwerpunkt könnte sich darauf verlagern, den Handel in lokaler Währung zwischen den britischen Nationen zu fördern.