Die Inflation der Eurozone steigt: EZB erwägt Zinserhöhung in wirtschaftlicher Unsicherheit
Die Anleger setzen darauf, dass die Europäische Zentralbank die Zinssätze anhebt, da die Inflationszahlen in Deutschland und Spanien höher als erwartet sind.
Dies führte zu Spekulationen, dass das Preiswachstum des gesamten Blocks die Prognosen übertreffen könnte.
Die Inflationsdaten aus Deutschland und Spanien könnten die Entscheidung der EZB beeinflussen und im September zu einer zehnten Zinserhöhung in Folge führen, obwohl es Zeichen für einen wirtschaftlichen Abschwung gibt.
Der Euro legte gegenüber dem Dollar um 0.5 % zu, und die Staatsanleihen der Eurozone gaben nach, da die Inflationserwartungen auf einen anhaltenden Anstieg hindeuteten. Die Rendite zweijähriger deutscher Anleihen stieg um 6.1 Basispunkte auf 3.09% und erreichte damit fast ein Einmonatshoch.
Die bevorstehende EZB-Entscheidung ist ausgewogen, da der anhaltende Preisanstieg in Deutschland und Spanien darauf hindeutet, dass die Inflation in der Eurozone nicht wie zuvor angenommen zurückgehen könnte.
In Deutschland stieg der harmonisierte Verbraucherpreisindex um 6.4% und damit etwas weniger als im Vormonat (6.5%). Ohne Nahrungsmittel und Energie blieb die Inflation bei 5.5%, was den Entscheidungsträgern der EZB Sorgen bereitet.
Trotz des weltweiten Rückgangs der Energie- und Metallpreise gingen die deutschen Importpreise um 13.2% zurück, was zu einem künftigen Inflationsrückgang führen dürfte. Ein Lohnanstieg von 6.6% und das Wachstum der Verbraucherausgaben könnten diesen Effekt jedoch ausgleichen.
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Der harmonisierte Verbraucherpreisindex Spaniens stieg um 2.4%, angetrieben durch die Energieinflation, blieb jedoch leicht unter den Prognosen der Wirtschaftswissenschaftler.
Eine Umfrage der Europäischen Kommission ergab, dass mehr Unternehmen mit Preiserhöhungen rechnen und die Erwartungen der Verbraucher in Bezug auf künftige Preise gestiegen sind. Der EU-Indikator für die wirtschaftliche Einschätzung ging jedoch deutlich zurück, was auf einen schwächelnden Arbeitsmarkt hindeutet.
Die EZB hat ihren Leitzins für Einlagen im vergangenen Jahr schrittweise von -0.5% auf 3.75% angehoben, um der Inflation in der Eurozone entgegenzuwirken. Es wird jedoch erwartet, dass sie von 5.3% im Juli auf 5.1% im August sinkt.
Quelle: FT