Finanzielle Transparenz: Bewertung von Krypto-Vermögen zum Zeitwert
Die jüngste Aktualisierung der Bilanzierungsstandards erlaubt Unternehmen eine Bewertung zum Zeitwert für bestimmte Kryptowährungen, die in ihren Finanzunterlagen aufgeführt sind.
Das Financial Accounting Standards Board (FASB), ein Gremium in den USA, verantwortlich für die Erstellung von Rechnungslegungsrichtlinien, hat lang erwartete Standards veröffentlicht, die darauf abzielen, die Offenlegung von bestimmten Kryptowährungswerten zu verbessern.
Richard R. Jones, Vorsitzender des FASB, erklärte: “Die Einführung des neuen Standards ist eine Reaktion auf das Feedback von Interessengruppen mit unterschiedlichem Hintergrund, die den dringenden Bedarf an besseren Rechnungslegungspraktiken und Offenlegungen in Bezug auf Krypto-Vermögenswerte betonen.”
“Diese Aktualisierung zielt darauf ab, Investoren und Kapitalallokatoren mit relevanteren Informationen zu versorgen, die den tatsächlichen wirtschaftlichen Wert ausgewählter Krypto-Vermögenswerte und den Finanzstatus eines Unternehmens widerspiegeln. Gleichzeitig sollen die Komplexität und die Kosten, die mit den derzeitigen Rechnungslegungsmethoden verbunden sind, reduziert werden”, erklärte er weiter.
Die überarbeiteten Standards ermöglichen den Unternehmen eine Bilanzierung zum beizulegenden Wert für bestimmte Kryptowährungen, die in ihren Jahresabschlüssen aufgeführt sind. Zuvor waren die Unternehmen an Rechnungslegungsvorschriften gebunden, die als “Bilanzierungsmodell für immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer” bekannt sind und die Verwendung des ursprünglichen Kaufpreises und die Bildung kumulativer Wertminderungsaufwendungen vorschreiben.
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Diese aktualisierten Vorschriften treten für Geschäftsjahre in Kraft, die nach dem 15. Dezember 2024 beginnen, obwohl die Unternehmen die Möglichkeit haben, sie für kommende Abschlüsse früher anzuwenden. Sie beziehen sich auf immaterielle Vermögenswerte, die bestimmte Kriterien erfüllen, darunter das Fehlen durchsetzbarer Rechte oder Ansprüche auf zugrunde liegende Waren oder Dienstleistungen, die sich auf verteilten Ledgern befinden, die Blockchain oder eine ähnliche Technologie verwenden, die durch Kryptografie gesichert sind, fungibel sind und nicht vom berichtenden Unternehmen oder seinen Tochtergesellschaften geschaffen oder ausgegeben werden.
Die Leitlinien zeigen, dass die Bewertung von Krypto-Vermögenswerten zum Marktwert zu geringeren Ausgaben und einem vereinfachten Prozess führen könnte. “Abgesehen davon, dass die Bewertung zum Verkehrswert besser mit dem wahren Wert von Krypto-Vermögenswerten übereinstimmt, dürfte sie für zahlreiche Unternehmen die Kosten und die Komplexität bei der Umsetzung des derzeitigen Modells der kostenfreien Wertminderung verringern”, heißt es in den neuen Leitlinien.
MicroStrategy, ein börsennotiertes Softwareunternehmen, bekannt für seine bedeutenden Investitionen in Bitcoin, brachte Anfang des Jahres seine Unterstützung für die vorgeschlagenen Standards zum Ausdruck.
“Die Annahme eines Fair-Value-Modells für die Berichterstattung über Krypto-Bestände, wie vom FASB vorgeschlagen, ermöglicht Investoren eine relevantere Perspektive auf unsere finanzielle Lage und den tatsächlichen Wert unserer Bitcoin-Bestände. Folglich würde dies den Anlegern helfen, gut informierte Entscheidungen über Investitionen und Kapitalverteilung zu treffen”, erklärte das Unternehmen im Mai.
Alexander Zdravkov
Reporter at CoinsPress German
Alexander Zdravkov interessiert sich leidenschaftlich für Bedeutungsfragen. Er ist seit mehr als drei Jahren im Kryptobereich tätig und hat ein Auge dafür, aufkommende Trends in der Welt der digitalen Währungen aufzuspüren. Ob er nun tiefgreifende Analysen liefert oder tagesaktuell über alle Themen berichtet, sein tiefes Verständnis und seine Begeisterung für das, was er tut, macht ihn zu einer wertvollen Ergänzung für das CoinsPress-Team.
