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Sonstiges

Höhere Zinsen, mehr Schulden: Die drohende Wirtschaftskrise in den USA

Höhere Zinsen, mehr Schulden: Die drohende Wirtschaftskrise in den USA

Jim Grant, der für seine Erkenntnisse aus vier Jahrzehnten im Grants Interest Rate Observer bekannt ist, bietet eine einzigartige Perspektive auf die Politik der Federal Reserve und ihre wirtschaftlichen Auswirkungen.

In einem kürzlich erschienenen Interview mit Fortune brachte er seine Besorgnis über eine bevorstehende Krise zum Ausdruck. Grant verweist auf ein Jahrzehnt, in dem die Zinssätze nahezu bei Null lagen, was zu einer erheblichen Schuldenlast für die US-Wirtschaft führte. Mit dem Übergang zu höheren Zinssätzen sieht er potenziell schlimme Folgen des Endes der “Ära des freien Geldes” voraus, die noch nicht vollständig eingetreten sind.

Grants Befürchtungen gehen auf das Jahr 2008 zurück, da er die Politik der Federal Reserve seither für unlogisch hält. Nach dem GFC behielt die Fed die Zinssätze nahe Null bei und leitete eine quantitative Lockerung ein, wodurch Trillionen über niedrig zinsende Schulden in die Wirtschaft gepumpt wurden, was umgangssprachlich als die Ära des “freien Geldes” bezeichnet wird. Diese Politik, so Grant, blähte eine “Blase für alles” auf, die Aktien, Immobilien und verschiedene Sektoren umfasste und die trotz der jüngsten Marktschwankungen noch nicht vollständig abgeklungen ist.

Während Sektoren wie Banken und Gewerbeimmobilien aufgrund steigender Zinsen Rückschläge hinnehmen mussten, gilt Grants Hauptsorge den Kreditmärkten. Er warnt davor, dass viele Unternehmen nach Jahren steigender Verschuldung angesichts höherer Zinsen und einer Abschwächung der Wirtschaft Schwierigkeiten haben könnten, ihre Verpflichtungen zu erfüllen. Grant betont die potenziellen Auswirkungen auf die Kreditmärkte und weist auf die Risiken hin, die von “Zombie-Unternehmen” ausgehen, die mit billigen Schulden überleben, ein Beispiel dafür ist der Konkurs von WeWork.


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Die Insolvenzen steigen bereits an und signalisieren die Folgen der Verzerrungen, die durch die lang anhaltende Tiefzinsphase entstanden sind. Grant und andere Finanzfachleute wie Mark Spitznagel prognostizieren eine Ära anhaltend höherer Zinssätze und weichen damit von der Erwartung einer Zinssenkung ab, die auf historischen Trends beruht.

Es gibt jedoch ein Gegenargument, wonach der technologische Fortschritt zu einer Deflation führen könnte, ein Standpunkt, den Grant zwar einräumt, aber vorsichtig bleibt, indem er auf historische Beispiele verweist, in denen der schnelle technologische Fortschritt nicht unbedingt mit einer Deflation einherging.

Grant schließt mit dem Hinweis auf die Unvorhersehbarkeit der Geschichte und die Notwendigkeit, bei Prognosen vorsichtig zu sein, und räumt ein, dass man sich nicht ausschließlich auf vergangene Trends verlassen darf.

Author
Alexander Zdravkov

Reporter at CoinsPress German

Alexander Zdravkov interessiert sich leidenschaftlich für Bedeutungsfragen. Er ist seit mehr als drei Jahren im Kryptobereich tätig und hat ein Auge dafür, aufkommende Trends in der Welt der digitalen Währungen aufzuspüren. Ob er nun tiefgreifende Analysen liefert oder tagesaktuell über alle Themen berichtet, sein tiefes Verständnis und seine Begeisterung für das, was er tut, macht ihn zu einer wertvollen Ergänzung für das CoinsPress-Team.

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