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Sonstiges

Russlands Diesel-Exportverbot löst Besorgnis in Europa aus

Russlands Diesel-Exportverbot löst Besorgnis in Europa aus

Russlands jüngste Entscheidung, den Export von Diesel in die meisten Länder zu verbieten, hat Europa vor eine schwierige Situation gestellt.

Anfang dieses Jahres hat die Europäische Union die Einfuhr von russischem Diesel auf dem Seeweg aufgrund der Sanktionen eingestellt, die wegen der russischen Invasion in der Ukraine verhängt wurden. Dennoch ist Europa weiterhin auf russischen Diesel angewiesen, um die Weltmarktpreise zu stabilisieren.

Russland erklärte, diese Beschränkungen dienten der Stabilisierung der inländischen Kraftstoffpreise und würden so lange wie nötig aufrechterhalten, so ein Sprecher des Kremls. Diesel ist für Europa unverzichtbar, um Lieferwagen und Lastwagen anzutreiben und in einigen Regionen zu heizen, wenn der Winter naht.

Der Schritt Russlands könnte jedoch zu einer Inflation führen, da die Energiepreise aufgrund von Lieferbeschränkungen aus Russland und Saudi-Arabien bereits steigen.

Russland ist der weltweit größte Exporteur von Dieselkraftstoff und wird im Jahr 2023 über 13% des weltweiten Angebots liefern. Seit dem EU-Verbot hat Moskau neue Abnehmer in Südamerika, dem Nahen Osten und Nordafrika gesucht, was den globalen Wettbewerb verschärft und die Preise weltweit, auch in Europa, in die Höhe treibt.

Nach den russischen Exportbeschränkungen stiegen die europäischen Großhandelspreise für Dieselkraftstoff um 5% auf $1,020 pro Tonne, pendelten sich aber später bei $990 ein.

Jorge León von Rystad Energy wies auf das schlechte Timing hin, da die Nachfrage nach Diesel im Winter, insbesondere für Heizzwecke und in verschiedenen Sektoren wie dem Baugewerbe und der Landwirtschaft, steigt.

Russlands neue Kunden außerhalb Europas, insbesondere die Türkei, werden am meisten unter dem Verbot leiden. Vor dem EU-Verbot lieferte Russland 40% des türkischen Diesels; dieser Anteil stieg in den letzten neun Monaten auf 80%.


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Aus wirtschaftlicher Sicht erscheint das Verbot für Russland als führender Lieferant kontraintuitiv. Einige Analysten vermuten, dass Moskau als Reaktion auf die westlichen Sanktionen Energieexporte als Waffe einsetzen könnte. Henning Gloystein von der Eurasia Group merkte an, dass der Zeitpunkt mit der Heizperiode in Europa zusammenfällt.

Gloystein vermutet, dass die Brennstoffknappheit in Russland breitere geopolitische Motive hat. Er glaubt jedoch, dass die Auswirkungen auf Europa weniger schwerwiegend sein werden als frühere Erdgaskürzungen.

Die Dieselpreiserhöhungen fallen mit einem Anstieg der Rohölpreise zusammen, was die Sorge vor einer wiederauflebenden Inflation in Europa und den Vereinigten Staaten schürt. Rohöl der Sorte Brent, der weltweiten Benchmark, ist seit Juni um 30 % gestiegen, was vor allem auf die Produktionskürzungen Saudi-Arabiens und Russlands zurückzuführen ist.

Jorge León betonte die potenziellen Auswirkungen auf die Inflation: “Wenn der Preis für Diesel, der in Europa weit verbreitet ist, in die Höhe schnellt, wird das die Inflation in den kommenden Monaten zusätzlich anheizen.”

Quelle

Author
Alexander Zdravkov

Reporter at CoinsPress German

Alexander Zdravkov interessiert sich leidenschaftlich für Bedeutungsfragen. Er ist seit mehr als drei Jahren im Kryptobereich tätig und hat ein Auge dafür, aufkommende Trends in der Welt der digitalen Währungen aufzuspüren. Ob er nun tiefgreifende Analysen liefert oder tagesaktuell über alle Themen berichtet, sein tiefes Verständnis und seine Begeisterung für das, was er tut, macht ihn zu einer wertvollen Ergänzung für das CoinsPress-Team.

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