USDT: CTO von Tether erklärt die jüngste Depegging-Dramatik
Der Chief Technology Officer von Tether, Paolo Ardoino, hat Einblicke in den jüngsten Depegging-Vorfall bei USDT, dem nach Marktkapitalisierung größten Stablecoin der Welt, gegeben.
Am Wochenende verlor USDT kurzzeitig seine Bindung an den Dollar, und die Preise fielen auf Binance.US auf bis zu $0.94. Allerdings stellt Ardoino klar, dass der Stablecoin nie wirklich seine Bindung verloren hat. Er führt die Preisdiskrepanz auf Liquiditätsprobleme von Binance.US zurück und betont, dass dies nichts mit der Stabilität von USDT selbst zu tun hat.
Ardoino erklärt, dass Binance.US derzeit damit kämpft, genügend Market Maker zu finden. Dieser Kampf ist eine Folge der anhaltenden rechtlichen Probleme der Börse, die sich auf die Marktliquidität auswirkt und zu erhöhter Volatilität führt.
Laut Ardoino interpretierten einige Personen den niedrigeren Handelswert von USDT auf Binance.US fälschlicherweise als ein Depegging-Ereignis. Er liefert jedoch einige wichtige Fakten, um diesem Missverständnis entgegenzuwirken:
- Binance.US hat aufgrund seiner rechtlichen Herausforderungen nur begrenzte Market Maker für Arbitrage zur Verfügung. Auf Binance.com wird USDT leicht über dem Dollar gehandelt.
- Tether behält die Kontrolle über seinen Primärmarkt (Tether.to), während die Verantwortung für das Market Making auf den Sekundärmärkten (Kryptobörsen) bei Arbitrageuren und Marktexperten liegt.
- Auf Binance.US wird das Handelspaar BTC/USD mit $27,600 bewertet, verglichen mit $30,100 auf anderen Börsen.
- Die Spanne zwischen den verschiedenen Plattformen scheint etwa 8% zu betragen.
- Diese Spanne deutet nicht auf einen globalen Wertverlust von BTC hin. Ähnliche Überlegungen können für USDT angestellt werden.
- Die Berechnung des prozentualen Spreads für BTC/USD und USDT/USD würde zu einem ähnlichen Ergebnis führen.
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Neben dem Depegging-Vorfall befindet sich Binance.US derzeit in einem Rechtsstreit mit der U.S. Securities and Exchange Commission (SEC), um zu verhindern, dass die Aufsichtsbehörde sein Vermögen beschlagnahmt.
Die SEC hat im vergangenen Monat ein Verfahren gegen die Kryptobörse eingeleitet, in dem sie den Verkauf von nicht registrierten Wertpapieren vorwirft.