EZB erhöht Zinssätze auf Höchststand seit Jahr 2000
Am Donnerstag hat die Europäische Zentralbank Geschichte geschrieben, indem sie ihren Einlagensatz auf den höchsten Stand seit 2000 anhob.
Dies war die neunte Anhebung in Folge, womit der Zinssatz von 3.50% auf 3.75% stieg. Die Bank wies jedoch nicht ausdrücklich auf weitere Erhöhungen in der Zukunft hin, da das wirtschaftliche Umfeld schwierig ist.
In ihrer Erklärung zur Geldpolitik versicherte die EZB, dass sie bei künftigen Entscheidungen die Leitzinsen auf einem ausreichend restriktiven Niveau halten werde. Dies ist eine Abkehr von der letzten Erklärung vom Juni, die weitere Zinserhöhungen andeutete.
Obwohl sich die Inflation in der Eurozone seit Oktober letzten Jahres halbiert hat, liegt sie immer noch bei 5.5% und damit deutlich über dem 2%-Ziel der EZB.
Die Wirtschaft hat Anzeichen von Anspannung gezeigt, da sich die Kreditvergabe, die Kreditnachfrage und die Wirtschaftstätigkeit verlangsamt haben. Die raschen Zinserhöhungen der EZB, die sich innerhalb eines Jahres auf insgesamt 4.25 Prozentpunkte belaufen, haben zu diesen Auswirkungen beigetragen.
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Die EZB meint jedoch, dass die Inflation in den verbleibenden Monaten des Jahres weiter zurückgehen wird, auch wenn sie voraussichtlich noch einige Zeit über dem Zielwert liegen wird.
Der Schwerpunkt liegt nun darauf, wie lange das derzeitige Zinsniveau beibehalten werden soll. Die jüngste Entscheidung wirkte sich auch auf die Kreditkosten aus: Der Zinssatz für die wöchentlichen Auktionen der EZB wurde auf 4.25% angehoben, und die Tageskredite kosten 4.50%.
Die Pressekonferenz von EZB-Präsidentin Christine Lagarde um 1245 GMT wird wahrscheinlich weitere Einblicke in die zukünftigen Pläne der Bank geben.