Ripple’s Fair Notice Defense durch jüngste Entscheidung des Obersten Gerichtshofs gestärkt
Der laufende Rechtsstreit zwischen Ripple und der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC (Securities and Exchange Commission) heizt sich wieder auf.
In einem ergänzenden Schreiben, das am Freitag beim US-Bezirksgericht eingereicht wurde, argumentiert Ripple, dass das jüngste Urteil des Obersten Gerichtshofs in der Rechtssache Bittner gegen die Vereinigten Staaten sein Argument der fairen Benachrichtigung unterstützt. Der Fall Bittner schränkte die Möglichkeit der Regierung ein, Strafen gegen amerikanische Steuerzahler zu verhängen, die es versäumten, ausländische Bankkonten zu melden, und betonte die Bedeutung einer “fairen Benachrichtigung”, bevor eine Vollstreckungsmaßnahme eingeleitet wird.
Während der Vorverhandlungsphase des Prozesses SEC gegen XRP argumentierte das Anwaltsteam von Ripple, dass die SEC nicht nur bei XRP, sondern bei allen Krypto-Assets keine faire Mitteilung gemacht habe.
Ripple hat erklärt, dass die SEC keinen klaren regulatorischen Rahmen für die schnell wachsende Kryptoindustrie geschaffen hat, was zu regulatorischer Unsicherheit geführt hat.
Die Fair-Notice-Verteidigung des Unternehmens argumentiert, dass die SEC Ripple nicht darüber in Kenntnis gesetzt hat, dass seine Handlungen gegen das Gesetz verstoßen, bevor sie rechtliche Schritte einleitet. Ripple behauptet, dass das Versäumnis der SEC, einen fairen Bescheid zu erteilen, gegen die Klausel des ordentlichen Gerichtsverfahrens der Verfassung der Vereinigten Staaten verstößt.
Ripple hat die vorsitzende Richterin Analisa Torres gebeten, die jüngste Entscheidung des Obersten Gerichtshofs bei der Entscheidung über den Fall zu berücksichtigen. Ripple und seine derzeitigen und ehemaligen CEOs Brad Garlinghouse und Chris Larsen werden beschuldigt, durch den Verkauf der Kryptowährung XRP als nicht registrierte Wertpapiere mehr als 1,3 Mrd. USD eingenommen zu haben.
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John E. Deaton, Gründer des Krypto-Nachrichtenportals Crypto-Law und amicus curiae in der XRP-Klage, hat erklärt, dass das jüngste Urteil des Obersten Gerichtshofs Ripples Fair-Notice-Verteidigung “ein paar mehr Zähne” verleiht, falls Richter Torres letztendlich entscheidet, dass Ripple XRP als nicht registriertes Wertpapier verkauft hat.
Ein Urteil im Schnellverfahren, das von Richter Torres vollstreckt wird, hätte erhebliche Auswirkungen auf die Entscheidung, welche Kryptowährungen nach den US-Bundeswertpapiergesetzen als Wertpapiere eingestuft werden sollten.
Eine Entscheidung über die Klage wird zwar in Kürze erwartet, kann aber bis zu zwei Monate in Anspruch nehmen. Insgesamt hat das Ergebnis dieser Klage das Potenzial, die Regulierung der gesamten Kryptowährungsbranche erheblich zu beeinflussen.