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US-Sanktionen gegen Russland und die zunehmende De-Dollarisierung

US-Sanktionen gegen Russland und die zunehmende De-Dollarisierung

Die Verhängung von US-Sanktionen gegen Russland ist ein prominentes Thema im politischen Diskurs geworden und signalisiert eine bedeutende Entwicklung, die sich schon seit einiger Zeit abzeichnet.

Der Ukraine-Konflikt hat diese Verschärfung der Sanktionen maßgeblich bewirkt.

Um die Auswirkungen zu verstehen, muss man sich mit dem historischen Kontext auseinandersetzen, der die Dominanz des US-Dollars als Weltwährung nach dem Zweiten Weltkrieg geprägt hat. Die jüngsten Ereignisse, vor allem der Krieg in der Ukraine, haben jedoch einen Prozess der Entdollarisierung eingeleitet, weshalb die Länder nach Alternativen zum US-Dollar suchen.

In diesem Artikel untersuchen wir die Auswirkungen der US-Sanktionen gegen Russland und wie sie zum anhaltenden Trend der Entdollarisierung beitragen.

Der Aufstieg des US-Dollars

Nach dem Zweiten Weltkrieg lagen die großen kapitalistischen Volkswirtschaften, darunter auch die Sowjetunion, in Trümmern. Die USA blieben dagegen unverletzt und erlebten ein nie dagewesenes Wirtschaftswachstum.

Der US-Dollar wurde dank seiner starken Wirtschaft zur bevorzugten Weltwährung. Händler auf der ganzen Welt zogen es vor, in Dollar bezahlt zu werden und der US-Dollar besaß einen Status, der an Gold erinnerte. Dieser einzigartige Vorteil ermöglichte den USA, Waren und Dienstleistungen aus der ganzen Welt im Tausch gegen ihre Papierwährung zu erhalten, ohne dass dafür erhebliche Kosten anfielen.

Außerdem hortete der Rest der Welt die Dollars nicht, sondern lieh sie der US-Regierung und erwarb dafür zinsbringende Wertpapiere. Infolgedessen erfreuten sich die USA eines Wohlstands und eines Wirtschaftswachstums, das von keiner anderen Nation übertroffen wurde.

Der Übergang zur Entdollarisierung

Dieses vom Dollar dominierte Paradigma erwies sich jedoch mit der Zeit als unhaltbar. Andere Länder strebten nach den Vorteilen, die die USA genossen. So begannen die Länder allmählich, nach Dollar-Alternativen zu suchen.


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Im Jahr 2000 wurde der Euro für manche Länder eine echte Möglichkeit, gefolgt von einer teilweisen Umstellung auf den japanischen Yen. Der Wendepunkt kam jedoch mit dem Krieg in der Ukraine, der eine erhebliche Verschiebung der globalen wirtschaftlichen Dynamik auslöste.

Die ökonomische Front

Abgesehen von den militärischen Kämpfen, die in der Ukraine wüteten, ist der wahre Krieg, der derzeit geführt wird, ein Wirtschaftskrieg. Eine direkte Konfrontation zwischen den USA und Russland war angesichts des Risikos eines Atomkriegs keine realistische Option.

Stattdessen entschieden sich die Vereinigten Staaten für wirtschaftliche Maßnahmen, indem sie ihre Kontrolle über den Dollar nutzten, um Sanktionen gegen Russland zu verhängen. Diese Sanktionen zielten darauf ab, Russland den Zugang zu seinen Dollarreserven zu versperren und vom globalen Dollar-Zahlungssystem, dem so genannten SWIFT-System, auszuschließen.

Obwohl diese Maßnahmen als lähmend empfunden wurden, entwickelten die Russen, die bereits Erfahrungen mit Sanktionen gemacht hatten, schnell Strategien, um deren Auswirkungen zu begegnen.

Russische Widerstandsfähigkeit und globale Auswirkungen

Eine dieser Strategien Russlands bestand darin, seine Öl- und Gasexporte von den traditionellen Märkten weg auf Länder wie Indien und China umzulenken. Diese beiden Wirtschaftsmächte wurden zu Großabnehmern russischer Energieressourcen und milderten die Auswirkungen der Sanktionen ab. Infolgedessen begannen auch große Teile des globalen Südens, mit Russland Handel zu treiben, um die durch die Sanktionen verursachten Verluste zu kompensieren. Die unbeabsichtigte Folge dieser Verschiebung war, dass sie den Ländern weltweit die Möglichkeit eröffnete, ihre Abhängigkeit vom US-Dollar zu verringern.

Motive für die De-Dollarisierung

Zwei Hauptmotive haben den weltweiten Trend zur Entdollarisierung vorangetrieben. Erstens streben die Länder danach, den Status ihrer eigenen Währungen auf der Weltbühne zu verbessern und die Dominanz des US-Dollars zu brechen. Zweitens wächst die Besorgnis über den Missbrauch der Macht des Dollars durch die Vereinigten Staaten selbst.

In der Vergangenheit versprachen die USA, keine Waffen für den Dollar einzusetzen und seine Stellung nicht für parteipolitische Ziele auszunutzen. Jüngste Aktionen wie die Bedrohung Russlands und die wirtschaftliche Kriegsführung durch Sanktionen haben jedoch den Verdacht geweckt, die USA nutzten den Einfluss ihrer Währung, um ihre politische Agenda durchzusetzen.

Folglich versuchen Länder wie Indonesien, Indien und Brasilien, ihre Abhängigkeit vom Dollar zu verringern, um ihre Souveränität angesichts möglicher künftiger Manipulationen zu schützen.

Die Aufhebung der Dollar-Dominanz

Der fortschreitende Entdollarisierungsprozess hat den Status des US-Dollars schrittweise ausgehöhlt. Zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg ist der Anteil der von den Zentralbanken weltweit gehaltenen Dollarreserven unter 50 % gesunken und liegt nun bei etwa 40 %.

Dieser Rückgang zeigt sich in verschiedenen Bereichen, so auch in der jüngsten Entscheidung Saudi-Arabiens, seine Ölexporte nicht mehr ausschließlich in Dollar zu bezahlen.

Die Vereinbarung zwischen Saudi-Arabien und China, wonach Ölzahlungen in chinesischen Yuan erfolgen können, untergräbt die Position des Dollars als Leitwährung im Welthandel weiter.

Schrumpfendes amerikanisches Imperium

Diese Entwicklungen unterstreichen einen größeren Trend – den Niedergang des US-Imperiums. Ähnlich wie andere Reiche in der Geschichte schrumpft auch das US-Imperium, geprägt von einem Rückgang seines wirtschaftlichen und geopolitischen Einflusses.


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Die Anerkennung und wirksame Bewältigung dieses Rückgangs wird entscheidend sein, um einen friedlichen Übergang zu garantieren. Ablehnung, die derzeit die Haltung vieler Amerikaner kennzeichnet, stellt keine nachhaltige Lösung dar. Der allmähliche Verfall des Dollars ist ein greifbarer Indikator für diesen allgemeinen Trend.

Darüber hinaus unterstreichen die jüngsten militärischen Misserfolge wie in Vietnam, Afghanistan und im Irak die dringende Notwendigkeit für die Vereinigten Staaten, sich mit ihrer schwindenden globalen Position zu arrangieren.

Fazit

Die US-Sanktionen gegen Russland haben einen Prozess der Entdollarisierung in Gang gesetzt, da die Länder versuchen, ihre Abhängigkeit vom US-Dollar zu verringern und alternative Währungen zu erkunden.

Während die Dominanz der USA im globalen Finanzsystem eine wichtige Triebkraft für ihren Wohlstand war, haben die sich verändernde geopolitische Landschaft und der Missbrauch der Macht des Dollars die Länder dazu veranlasst, ihre Währungsabhängigkeit neu zu bewerten.

Da der Anteil des Dollars an den weltweiten Reserven weiter sinkt, ist es für die Vereinigten Staaten von entscheidender Bedeutung, diesen Übergang klug zu steuern und eine Übervorteilung zu vermeiden, um eine weiche Landung für ihr schwindendes Imperium zu gewährleisten.

Das Ende der Dollar-Dominanz bedeutet einen Paradigmenwechsel in der Weltwirtschaft und erfordert die Aufmerksamkeit von politischen Entscheidungsträgern und Marktteilnehmern auf der ganzen Welt.

Author
Alexander Zdravkov

Reporter at CoinsPress German

Alexander Zdravkov interessiert sich leidenschaftlich für Bedeutungsfragen. Er ist seit mehr als drei Jahren im Kryptobereich tätig und hat ein Auge dafür, aufkommende Trends in der Welt der digitalen Währungen aufzuspüren. Ob er nun tiefgreifende Analysen liefert oder tagesaktuell über alle Themen berichtet, sein tiefes Verständnis und seine Begeisterung für das, was er tut, macht ihn zu einer wertvollen Ergänzung für das CoinsPress-Team.

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